Duales Studium – Vor- und Nachteile

eingestellt von Björn Hinrichs am 12. Dezember 2022 | Kategorie: Ausbildung, Studium, Beruf

Überlegst du, ob ein duales Studium für dich geeignet ist? Dann solltest du die Vor- und Nachteile genau anschauen. Damit kannst besser abwägen, ob du eventuell doch eher zu einer Ausbildung oder einem Vollzeitstudium tendierst.

In den letzten Jahren ist die Zahl der Studierenden, die sich für diesen zweigleisigen Weg entschieden haben, deutlich gestiegen. Außerdem gibt es immer mehr Studienfächer. Folgende Fachbereiche bieten besonders viele Studiengänge an: BWL, Ingenieurwesen, Informatik, Gesundheit, Medien und Kommunikation sowie Verwaltung. Mittlerweile gibt es darüber hinaus immer mehr Masterstudiengänge.

Vorteile

Der vielleicht größte Vorteil eines dualen Studiums ist die Verbindung von Theorie und Praxis. Auf diese Weise sammelst du ganz automatisch Berufserfahrung und weißt, was dich im Berufsleben erwartet. Das ist ein klarer Pluspunkt gegenüber Vollzeitstudierenden, die nur über Praktika in die Praxis schnuppern können. Und genau das ist ein Grund, weshalb dual Studierende bei potenziellen Arbeitgebern gute Chancen haben und nach dem Abschluss in der Regel schnell einen Job finden. Das Gelernte kannst du bei der praktischen Arbeit oft direkt umsetzen; andersherum wird dir das Lernen erleichtert, weil du viele Fachausdrücke im Arbeitsalltag immer wieder hören wirst.

Wer sich ein Vollzeitstudium nicht leisten kann, für den könnte ein duales Studium eine Lösung sein. Denn der Arbeitgeber zahlt wie bei einer Ausbildung ein Gehalt, übernimmt eventuell auch die Studiengebühren und bietet Arbeitsmittel wie einen Laptop. Wie viel du verdienst, hängt von der Fachrichtung ab.

Mit einem dualen Studium verdienst du in der Regel außerdem früher gutes Geld als Vollzeitstudenten. Und weil der Arbeitgeber so viel investiert, hat er Interesse daran, dich zu binden. Die Übernahmechancen sind hoch.

Häufig sind die Hochschulen sehr viel besser ausgestattet als staatliche Universitäten und haben weniger Studierende. Die Betreuung ist intensiver und persönlicher.

Im ausbildungsintegrierten Modell erwirbst du neben dem Bachelor zusätzlich einen in der Regel staatlich anerkannten Berufsabschluss. Würdest du Ausbildung und Studium hintereinander absolvieren, würde das sehr viel länger dauern.

Nachteile

Während Vollzeitstudenten über Praktika in verschiedenen Unternehmen Erfahrungen in ganz unterschiedlichen Unternehmen und Bereichen sammeln können und an der Hochschule auch eher Chancen haben, Seminare anderer Fachrichtungen zu besuchen, bist du an deinen Ausbildungsbetrieb und den engen Studienplan der Hochschule gebunden. Du hast damit auch weniger Möglichkeiten, über den Tellerrand hinwegzuschauen und kannst weder Studienzeit noch Stundenplan frei einteilen.

Wer feststellt, dass ihm das wissenschaftliche Arbeiten und die Forschung im dualen Studium zu kurz kommen, manche Themen einfach zu sehr an der Oberfläche bleiben, hat es schwer, die Fachrichtung zu wechseln oder das duale Studium abzubrechen. Dann kann der Arbeitgeber verlangen, dass die bis dahin gezahlten Studiengebühren zurückgezahlt werden.

Die Doppelbelastung von Studium und Arbeit ist immens, das erfordert Disziplin und Durchhaltevermögen. Semesterferien gibt es im dualen Studium nicht; dir stehen in der Regel nur die üblichen Urlaubstage von 21 bis 30 Tagen im Betrieb zu. Mancher Arbeitgeber ist so kulant, Studierende während der Prüfungsphasen freizustellen. Ansonsten musst du nach der Arbeit und am Wochenende für Prüfungen lernen oder Hausarbeiten schreiben.

Voraussetzungen

Hast du dich für ein duales Studium entschieden, musst du die Voraussetzungen von Hochschule und Unternehmen erfüllen. So gelten nicht nur die Zulassungsmodalitäten der Hochschule, sondern auch die Unternehmen können bestimmte Bildungsstufen oder Noten verlangen – bei manchen reicht das Fachabitur, andere verlangen das allgemeine Abitur. Bei dem Unternehmen musst du wie bei einer Ausbildung ein Bewerbungsverfahren durchlaufen, bei dem Soft Skills wie Motivation, Ausdauer oder Fleiß zählen. Die Bewerbungsphase startet meist im Sommer ein Jahr vor Beginn des Studiums.

Mehr Infos gibt es zum Beispiel unter www.wegweiser-duales-studium.de.

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