Warum auch für dich Zeit Geld ist

eingestellt von Björn Hinrichs am 14. Juni 2022 | Kategorie: Arbeitswelt

Du hast gerade mit deiner Ausbildung angefangen, freust dich, endlich auf eigenen Füßen zu stehen. Vielleicht kannst du sogar bald zu Hause ausziehen. Verständlich, dass du jetzt noch nicht über deine Altersvorsorge nachdenken möchtest. Das solltest du aber. Und wir sagen dir, warum.

Gratulation: Du hast einen Ausbildungsplatz gefunden, der zu dir passt. Du gewöhnst dich an die regelmäßigen Arbeitszeiten – und daran, dass am Ende des Monats dein Lohn überwiesen wird. Deine finanzielle Freiheit fühlt sich gut an. Allerdings bleibt vom Azubilohn am Ende gar nicht so viel übrig. Und davon sollst du auch noch etwas für die Altersvorsorge zurücklegen? Obwohl die Rente noch ein ganzes, langes Berufsleben entfernt ist? Leider ja.

Wann der richtige Zeitpunkt für die Altersvorsorge ist

Zwar zahlst du in die gesetzliche Rentenversicherung ein, allerdings wird das, was dir später ausgezahlt wird, nicht ausreichen, um einen möglichst sorgenfreien Ruhestand genießen zu können. Wenn du aber schon als sehr junger Mensch anfängst, kleine Beträge zurückzulegen, kannst du im Laufe der Jahrzehnte eine ordentliche Summe ansparen. Was allerdings nicht sinnvoll ist: Jeden Cent, der übrig ist, in die Altersvorsorge zu stecken.

Denn dann hast du kein finanzielles Polster, wenn die Waschmaschine einmal kaputt ist, das Moped in die Werkstatt muss oder der Urlaub teurer wird als geplant. Darum solltest du zunächst einen Notgroschen ansparen. Wichtig ist außerdem, dass du existenzielle Risiken absicherst. Das machst du mit einer privaten Haftpflichtversicherung, falls du nicht noch bei deinen Eltern mitversichert bist. Auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist wichtig. Hier gilt: Die besten Tarife bekommen junge Menschen. Frag hierzu deinen Sparkassenberater.

Wie du fürs Alter vorsorgst

Hast du das alles umgesetzt, geht es an die Altersvorsorge. Dazu bieten sich mehrere Möglichkeiten:

In eine private Rentenversicherung zahlst du regelmäßig Geld ein. Allerdings ist sie nicht sehr flexibel. Ändern sich deine Lebensumstände, kann die Rentenversicherung ein Klotz am Bein werden. Andererseits zahlt sie eine lebenslange Rente, auch wenn du sehr alt werden solltest. Angespartes Geld kann dagegen irgendwann aufgebraucht sein.

Auch eine Riester-Rente ist ein starres Produkt. Dafür gibt es eine staatliche Förderung. Um sich diese vollständig zu sichern, musst du 4 Prozent des Vorjahresbruttoeinkommens einzahlen.

Auch dein Arbeitgeber unterstützt dich bei der Altersvorsorge. Sprich ihn doch einmal darauf an. Wenn er Teile deines Gehalts über eine Direktversicherung, Pensionskasse oder einen Pensionsfonds umwandelt, spart er dabei Sozialversicherungsbeiträge. Darum muss er seit 2022 15 Prozent des umgewandelten Entgelts, höchstens jedoch die eingesparten Sozialversicherungsbeiträge, als Zuschuss für deine Altersvorsorge zahlen.

Frag deinen Arbeitgeber außerdem nach vermögenswirksamen Leistungen. Sie sind zwar keine typische Altersvorsorge, aber die Summe, die du ansparst, kann eine Grundlage für die Altersvorsorge sein.

Auch beispielsweise in sogenannte ETFs kannst du regelmäßig kleine Beträge einzahlen. Die Abkürzung steht für Exchange Traded Fonds. Das ist etwas Ähnliches wie ein Investmentfonds. Er wird aber nicht aktiv von einem Menschen gemanagt, sondern entwickelt sich automatisch mit dem Index, den er abbildet. Und weil du jung bist, kannst du Kursschwankungen noch gut ausgleichen. Du profitierst sogar davon, wenn du bei niedrigen Kursen Anteile kaufst, weil du dann mehr für dein Geld bekommst.

Natürlich kannst du auch Geld auf einem Tagesgeldkonto ansparen. Allerdings sind die Zinsen derzeit so niedrig, dass du damit keine oder kaum Rendite machen kannst.

Lass dich beraten

Wenn du nicht weißt, welche Vorsorgemöglichkeit am besten zu dir und deiner aktuellen Situation passt, dann sprich deinen Sparkassenberater an. Er hilft dir gerne weiter.

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