Lohnt sich ein Bausparvertrag heute noch?

eingestellt von Björn Hinrichs am 10. Juli 2021 | Kategorie: Immobilien

Besonders in Phasen mit niedrigen Zinsen fragen sich viele, ob Bausparen weiterhin Sinn ergibt. Denn die Zinsen in der Ansparphase sind kaum erwähnenswert. Tatsächlich gibt es zahlreiche Vorteile, die das Bausparen doch interessant machen.

Mit Bausparen erhalten Sie zwar derzeit in der Ansparphase kaum Zinsen, aber Sie setzen auf drei Pluspunkte:

  • Mit Bausparen sorgen Sie für das nötige Eigenkapital für den Immobilienkauf.
  • Wenn die Finanzierungszinssätze steigen sollten, bekommen Sie Ihr Bauspardarlehen weiterhin zu den vertraglich festgelegten niedrigen Zinsen.
  • Für Bauspardarlehen gilt ein niedrigerer Rang (zweiter Rang) im Grundbuch.

Wie funktioniert eigentlich Bausparen?

Mit einem Bausparvertrag sparen Immobilienbesitzer in spe meist über sieben oder fünfzehn Jahre und bekommen dann einen Baukredit. Der Bausparvertrag gliedert sich in der Regel in folgende Phasen: Ansparphase (Sparphase), Zuteilungsreife (Warten auf Zuteilung) sowie die Darlehensphase. Positiv dabei: Schon heute stehen die Zinsen für Sparphase und darauffolgendes Darlehen fest. Ein Wort zum Thema Sicherheit: Banken und Sparkassen dürfen Ihr investiertes Geld nur in Wertpapiere mit guter Bewertung anlegen.

Für Bausparer kommen drei verschiedene Fördermöglichkeiten infrage:

  • Wohn-Riester-Förderung: Jeder förderberechtigte Bausparer bekommt eine Zulage von maximal 175 Euro pro Jahr auf seinen Riester-Bausparvertrag. Um die Höchstförderung zu erhalten, müssen Sparer im Jahr 4 Prozent ihres sozialversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens – maximal 2100 Euro, abzüglich Zulagen – in den Vertrag einzahlen. Außerdem wird eine recht hohe Kinderzulage veranschlagt: bis zu 185 Euro für Kinder, die vor 2008 geboren wurden, bis zu 300 Euro für jüngere Kinder. Riester-Sparer unter 25 Jahren können sich zusätzlich über einen Starter-Bonus von 200 Euro freuen, der einmalig ausgezahlt wird.
  • Arbeitnehmersparzulage: Bietet Ihnen Ihr Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen (VL) an, fließen diese in einen dafür geeigneten Sparvertrag – das kann ein Bausparvertrag sein. Mit diesem können Sie unter Umständen eine Arbeitnehmersparzulage beantragen. Dabei unterstützt der Staat Sie mit einem Bonus von 9 Prozent auf die erhaltenen VL-Beträge. Wichtig jedoch: Das zu versteuerndes Einkommen darf 17.900 Euro (Ehepaare 35.800 Euro) nicht übersteigen.
  • Wohnungsbauprämie: Sparen Sie mithilfe eines Bausparvertrags, können Sie sich seit 2021 eine Wohnungsbauprämie von 10 Prozent sichern. Die Wohnungsbauprämie erhalten alle, die mindestens 16 Jahre alt sind, ein jährliches zu versteuerndes Einkommen von nicht mehr als 35.000 Euro (Alleinstehende) beziehungsweise 70.000 Euro (Verheiratete/Verpartnerte) zur Verfügung haben und mindestens 50 Euro im Jahr in einen Bausparvertrag einzahlen. Auf eine jährliche Sparleistung von maximal 700 Euro respektive 1400 Euro gibt es eine Prämie von 10 Prozent.

Näheres zu den Förderungen und weitere Themen rund ums Wohnen und Baufinanzierung finden Sie auf www.lbs.de.

Für wen sich das Bausparen lohnt

In der Regel ist das Bausparen eher für langfristige Sparer zu empfehlen. Familien können besonders aufgrund der Riester-Förderung, die es für jedes Kind gibt, profitieren. Auch ältere Bausparer können mit den Einzahlungen in einen Bausparvertrag Sicherheit gewinnen. Denn oft ist das Eigenheim bereits vorhanden, muss jedoch in dieser Lebensphase altersgerecht umgebaut oder grundsätzlich modernisiert werden. Auch hier kommt der Bausparvertrag zum Tragen.

Sie können auf das Darlehen aber auch verzichten und sich das Guthaben auszahlen lassen. Allerdings gehen Ihnen dann möglicherweise staatliche Förderungen aus der Ansparphase verloren. Wer seinen ersten Bausparvertrag vor dem 25. Lebensjahr abschließt, kann später frei über das angesparte Guthaben verfügen.

 

Der Beitrag Lohnt sich ein Bausparvertrag heute noch? erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.